Wer läuft so spät durch Nacht und Wind (und warum eigentlich)? Im Winter ist es dunkel. Im Winter ist es kalt. Eine Horde zotteliger Fellwesen läuft durch die Täler, Straßen und manchmal auch durch deine Küche. Wer sind diese Wesen und wer die Menschen hinter den Masken?# Sie treiben den Winter aus, sagen manche. Sie bringen Glück und machen die existenzielle Angst des Menschen vor Dunkelheit, Kälte und Tod greifbar. Für andere stellen sie die moralische Ordnung auf den Kopf und befreien das Tier im Menschen. Andere wiederum beäugen das Treiben kritisch, als gewalttätige Männerbünde, die nach einer nationalen Identität suchen. Denn abseits der organisierten Perchtenläufe hört man auch immer wieder von Alkoholexzessen und Übergriffen begünstigt durch die Anonymität der Maske. Diese kollektive, dokumentarische Arbeit zum Thema der Perchtentradition untersucht die Ursprünge der unheimlich-schönen Figuren, grübelt mit Perchten-Expert*innen über den Mehrwert der Traditionspflege mit undurchsichtiger Vergangenheit, und stellt sich die Frage: Welche Funktion haben Perchtenläufe und ihre Bräuche heute? Welche Bedürfnisse sprechen sie in der Gesellschaft und in der menschlichen Psyche an? Wieso zieht es wieder so viele junge Menschen zum Perchtenbrauchtum? Und will ich auch? Mit: Ruth Habart, Lola Giwerzew, Henry Schlage, Calixto María Schmutter, Finn Sengelhoff, Mariia Soroka Mentor*innen: Ulrike Hatzer, Christine Umpfenbach