„Alle belogen einander und nicht zuletzt sich selbst in diesem Haus, und jede weitere Lüge machte sie gierig, auch die nächste zu glauben.“
In Valerie Fritschs Roman „Zitronen“ (Suhrkamp Verlag, 2024) erzählt die Autorin von einer bedrohlichen Zärtlichkeit und einer ungeheuerlichen Liebe zwischen Mutter und Sohn: August Drach wächst in der Provinz auf, sein Zuhause ist Hölle und Paradies zugleich. Der alkoholkranke Vater misshandelt seinen Sohn, Trost findet August bei seiner Mutter, die ihn umsorgt. Doch als der Vater die Familie verlässt, verwandelt sich die Zuwendung der Mutter: Sie mischt August heimlich Medikamente ins Essen, schwächt das Kind, macht es krank; von seiner Pflege verspricht sie sich Aufmerksamkeit und Bewunderung. Erst Jahre später gelingt es August, sich aus den Fängen der Mutter zu befreien. Doch wie lernt ein erwachsener Mensch, das Rätsel einer Kindheit zu lösen, in der Grausamkeit und Liebe untrennbar zusammengehören?
Dieses Event ist bereits vorbei.
Zu den aktuellen Events von Literaturforum LeselampeGerman