Im Haus der alten Augustin
Ein Film von Gerald Pribek
Eines Abends begegnet der Künstler Albin auf einer Vernissage einem geheimnisvollen Fremden namens Herbert. Herbert, der auf Krücken seinen entstellten Körper stützt, verwickelt Albin in ein intensives Gespräch über Gott und das Leben nach dem Tod. Doch Albin ist in keiner guten Verfassung: Am Vorabend hatte er ein Geburtstagsessen bei den Eltern seiner Freundin Ida im Streit verlassen. Gekränkt und aufgewühlt hielt er vor den Gästen eine provokante Rede, in der er unverhohlen über Ida und ihre Familie herzog. Gedemütigt verließ Ida die Feier und trennte sich am nächsten Morgen telefonisch von ihm.
Tief verletzt sucht Albin Trost bei seinen Künstlerfreunden im Atelier. Als sie den vergangenen Abend Revue passieren lassen, stößt ein weiterer Freund hinzu mit einer schockierenden Nachricht: Er hatte in der Nacht beobachtet, wie der merkwürdige Mann mit den Krücken sich vor einen Zug geworfen und das Leben genommen hatte. Albin wird bewusst, dass er vermutlich der Letzte war, der mit Herbert gesprochen hat. Doch worüber genau sprachen sie?
Von diesem Moment an lassen ihn die Fragmente des Gesprächs nicht mehr los.
Bruchstückhafte Erinnerungen quälen ihn, bis sie schließlich klarer werden und er beschließt, Ida alles zu erzählen. Gemeinsam beginnen sie, Nachforschungen über Herbert anzustellen und stoßen dabei auf verstörende Verbindungen zu Idas eigener Vergangenheit. Je tiefer sie graben, desto klarer wird, dass Idas Eltern dunkle Geheimnisse hüten, die um jeden Preis verborgen bleiben sollen.
Diese Geschichte entfaltet eine fesselnde Spannung zwischen Wohlstand und dem bescheidenen Leben eines Künstlers. Sie wirft einen kritischen Blick auf Vorurteile und Intrigen in den engsten Kreisen untermalt von klassischer österreichischer Musik, trockenem Wiener Humor und einer Prise des Unheimlichen. Dieses Arthouse Kriminaldrama mit Anklängen verbindet persönliche Schicksale mit einer subtilen Reflexion über die historische Bedeutung der ersten künstlichen Befruchtung. Am Ende steht die Emanzipation einer starken Frau, die zu einem unerwartet befreienden und hoffnungsvollen Finale führt.
Dauer: 108 min

€10.00
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