Podiumsdiskussion
Metro Kinokulturhaus / Historischer Saal

Johannesgasse 4, 1010 Wien, Austria

Die Podiumsdiskussion am 13.03. mit dem Titel Antisemitismus in Europa – Die Auswirkungen des 7. Oktobers beschäftigt sich mit den tiefgreifenden Folgen der jüngsten Ereignisse, insbesondere des Hamas-Anschlags vom 7. Oktober, und beleuchtet die komplexe Dynamik des Antisemitismus, die Widerstandsfähigkeit und die dringende Notwendigkeit gesellschaftlicher Selbstreflexion. Ausgehend von einer kurzen Analyse des Hamas-Massakers wird im Einführungsvortrag von Historikerin und Antisemitismusforscherin am Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes Isolde Vogel auch der historische Kontext des Antisemitismus beleuchtet. Die im Laufe der Geschichte immer wiederkehrenden Verfolgungs- und Diffamierungsmuster werden herausgearbeitet, um die Struktur und Denkweise des antisemitischen Weltbildes zu verdeutlichen. Dies bildet die Grundlage für eine tiefere Auseinandersetzung mit den anhaltenden Herausforderungen, denen sich die jüdische Gemeinschaft gegenübersieht. Antisemitismus ist ein altes und zugleich allgegenwärtiges gesellschaftliches Problem, das in seinen Erscheinungsformen wandelbar und anpassungsfähig ist. Während Juden und Jüdinnen lange als “ethnisch” wahrgenommen wurden, zielt vorallem der Israel-bezogene Antisemitismus darauf ab, jüdische Menschen zu einer weißen, homogenen Masse zu machen. Das ist insofern gefährlich, als dass dies Nährboden dafür ist, Israelis und Juden und Jüdinnen zur Projektionsfläche für europäische (Kolonial-)Geschichte zu machen. Ein erschreckender Trend, der jüdische Menschen als White Supremacists abstempelt. In diesem komplizierten Geflecht der aktuellen politischen Spannungen erweist sich die Rolle der sozialen Medien als zweischneidig und zentral. Einerseits verstärken Plattformen die Verbreitung von Informationen und versorgen ein globales Publikum mit Echtzeit-Updates und Perspektiven. Die Schattenseiten der sozialen Medien zeigen sich dann in der Verbreitung von Gewaltbildern, antisemitischer Narrative, Falschinformation und Hassreden. Gewalt und Vorurteile sind nicht mehr bloß auf physische Räume beschränkt, sondern finden in der virtuellen Welt eine alarmierende Resonanz und verstärken die Auswirkungen auf die betroffenen Gemeinschaften. Die Unmittelbarkeit der sozialen Medien trägt zu einer besonders raschen Verbreitung von Fehlinformationen bei, die die öffentliche Meinung prägen. Ein Podium, das im Wesentlichen durch die Komplexität und Geschichte von Antisemitismus sowie kultureller Resilienz navigiert und sich mit diesen drängenden Fragen auseinandersetzt um zu einer besser informierten und empathischeren Gesellschaft beizutragen.

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