Karl Kraus wird zu Recht als kritischer beziehungsweise mindestens ambivalenter Beobachter der technischen Entwicklungen seiner Gegenwart rezipiert. Allerdings finden wir in seinem Œuvre auch eine ganze Reihe von Belegen und Tonaufnahmen, die seine (Stimm-)Auftritte für das Radio beziehungsweise auf Schallplatte zu Beginn der 1930er Jahre dokumentieren. Im Rahmen des Literaturfrühstücks wollen wir uns gemeinsam diesem bemerkenswerten medialen Verhältnis ein wenig genauer widmen: Wie ist es zu verstehen, wenn sich Kraus gleichzeitig als „Stimmenimitator“ und als „Hellhörer von Stimmen“ bezeichnet? Welche Rolle spielt das Radio für Kraus’ Verständnis von Literatur? Wo steht Kraus in der Geschichte des frühen Radios sowie der frühen Hörspieltradition, wie sie vor genau hundert Jahren begründet worden ist? Was hat er aber auch an dem damals noch jungen Medium auszusetzen? Und vor allem: Wie klingt Kraus eigentlich?
Kaffee und Kipferl ab 9.45 Uhr, solange der Vorrat reicht.
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